Die Rürup-Rente – die Vorsorge für Selbstständige und Freiberufler

Als sich abzeichnete, dass die gesetzliche Rente doch nicht für alle reicht, wurden zwei private Rentenmodelle entwickelt: die Riester-Rente und die Rürup-Rente. Während die Riester-Rente für alle Angestellten ins Leben gerufen wurde, ist die Rürup-Rente nur für Selbstständige und Freiberufler gedacht. Wie die Riester-Rente, so hat auch die Rürup-Rente nicht nur Freunde, denn während sie für die einen nicht infrage kommt, gibt es für die anderen nichts Besseres. Aber welche Vor- und Nachteile hat diese private Form der Vorsorge?

Wie hoch ist die Förderhöhe der Rürup-Rente?

im Alter abgesichert

Den Ruhestand genießen

Ein großer Vorteil der Rürup-Rente ist die sehr hohe Förderung der Beitragszahlungen von bis zu 23.362 Euro, die jedes Jahr bei der Steuer geltend gemacht werden können. Rund 84 % davon können von der Steuer abgesetzt werden und das sind für Alleinstehende 19.624 Euro, bei Ehepaaren 39.248 Euro. Wer viel verdient und in der Folge auch hohe Steuern zahlen muss, für den lohnt sich die Rürup-Rente, denn Gutverdiener können so bis zu 7000 Euro pro Jahr sparen. Im Vergleich zur Riester-Rente ist das richtig viel Geld, denn wer „riestert“, der kann gerade einmal 2100 Euro pro Jahr von der Steuer absetzen, allerdings kann der komplette Betrag geltend gemacht werden und nicht nur 84 % wie bei der Rürup-Rente.

Keine Zuschüsse vom Staat

Zu den Nachteilen der Rürup-Rente gehört, dass es anders als bei der Riester-Rente keine staatliche Förderung gibt, die Rürup-Rente basiert alleine auf steuerlichen Vorteilen. Das heißt, für alle, die ein niedriges Einkommen haben, ist die Rürup-Rente nicht geeignet. Die Rente, die ihren Namen dem Wirtschaftsökonomen Bert Rürup verdankt, soll nur den Lebensunterhalt im Alter sichern, eine andere Aufgabe hat sie nicht und damit gleicht sie der gesetzlichen Rente. Vor dem Rentenalter kann die Rürup-Rente nicht ausgezahlt oder beliehen werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass sie nicht in eine Immobilienfinanzierung mit eingebaut werden kann, was bei der Riester-Rente ja jederzeit möglich ist. Wenig Flexibilität gibt es auch im Alter, denn aus einem Rürup-Vertrag wird nur die laufende Rente bezahlt, mehr nicht. Anders sieht es bei der Riester-Rente aus, denn hier kann im Alter 30 % des angesparten Gelds als Einmalzahlung entnommen werden.

Das Rentenalter spielt keine Rolle

Rentner

Im Alter optimal abgesichert

Für die meisten Selbstständigen und Freiberufler spielt das gesetzliche Rentenalter keine Rolle, sie arbeiten oftmals noch weit über das 65. Lebensjahr hinaus. Für all diejenigen, die über das normale Rentenalter hinaus arbeiten, ist ein später Rentenbeginn sehr interessant und wer mit der Rürup-Rente für das Alter vorsorgt, der kann seinen Beginn der Rente selbst bestimmen. Wer sich noch nicht sicher ist, wann das Rentenalter beginnen soll, der ist gut beraten, einen flexiblen Renteneintritt zu vereinbaren.

Flexibel bei den Einzahlungen und pfändungssicher

Die Einzahlungen in die Rürup-Rente sind immer flexibel, denn es wird niemandem vorgeschrieben, gleichbleibende Prämien einzuzahlen und auch Sonderzahlungen sind jederzeit erlaubt. Wer sich für die Rürup-Rente interessiert, der sollte jedoch darauf achten, dass der Vertrag diese Flexibilität erlaubt. Die größte Angst der Selbstständigen ist, dass ihre Firma oder ihr Geschäft in die Pleite rutscht und damit auch die Vorsorge für das Alter verloren geht. Immerhin haben die Gläubiger Zugriff auf die Kapitallebensversicherung und auch auf herkömmliche private Rentenversicherungen. Bei der Rürup-Rente ist das anders, denn während der sogenannten Einzahlungsphase ist das Vermögen, das der finanziellen Sicherheit im Alter dienen soll, vor allen Gläubigern sicher und nicht pfändbar. Gepfändet werden kann die Rente nur, wenn der Versicherte schon im Ruhestand ist, allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhe, genau wie das auch bei der gesetzlichen Rente der Fall ist.

Bildquellen: „im-alter-abgesichert.jpg“ geralt – pixabay.com / „rentner.jpg“ sylviebliss – pixabay.com

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