Indexpolice statt Lebensversicherung, das spekulative Geschäft mit den Renditen

Bei Indexpolicen gilt alles oder nichts

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Indexpolicen sollen Kapitallebensversicherungen ersetzen

Wenn sich die Lebensversicherung nicht mehr lohnt, dann kann die neue indexgebundene Rentenversicherung (Indexpolice) eine interessante Alternative sein. Dabei beteiligt sich die Versicherung an einem Aktien-Index, wie zum Beispiel dem EuroStoxx oder dem DAX. So partizipiert der Versicherte an der Entwicklung des Index und kann höhere Renditen erzielen als mit einem fest verzinsten Vertrag. Der Haken an der Sache ist zwar überschaubar, kann aber auch bedeuten, dass am Ende des Vertrages kein Mehrwert übrig bleibt. Denn die Indexpolice wird ohne Garantiezins vergeben. Es kann also Rendite erzielt werden, muss aber nicht. Im schlimmsten Fall wird lediglich die eingezahlte Versicherungssumme ausbezahlt.

Höhere Chancen = höhere Rendite?

Weil die Zinsgarantie beim Neuabschluss einer Kapitallebensversicherung im nächsten Jahr von zurzeit 1,25 auf 0,9 Prozent gesenkt wird, wollen viele Versicherungsunternehmen diese in Zukunft nicht mehr anbieten. Neue Arten von Versicherungen, wie etwa die Indexpolice, sollen Abhilfe schaffen. Das eingezahlte Kapital ist dabei zu 100 Prozent geschützt, außerdem besteht die Chance auf eine Rendite, die über dem üblichen Marktzinsniveau liegt. Dafür werden die durch die Beiträge erwirtschafteten Überschüsse in den jeweiligen Leitindex investiert. Berechnungen haben allerdings ergeben, dass Indexpolicen im Durchschnitt keine höhere Rendite erzielen als herkömmliche Rentenversicherungen.

Überschüsse werden spekulativ angelegt

Insgesamt bieten hierzulande mittlerweile etwa fünfzehn Versicherer die Indexpolice als Rentenversicherung an. Obwohl ähnliche Policen schon seit vielen Jahren in den USA und Großbritannien angeboten werden, wird sie hierzulande erst seit etwa zwei Jahren vertrieben. Das Konzept der Indexpolice ist dabei relativ komplex und ziemlich spekulativ. Der Versicherungsbeitrag wird nämlich erstmal in das Sicherungsvermögen des Versicherungsunternehmens angelegt um jegliches Risiko zu vermeiden. Dabei ergeben sich Überschüsse aus Kostengewinnbeteiligungen, auch eine Rendite wird schon erzielt. Nach einem Jahr werden die Erträge festgestellt und für das Folgejahr in einen Aktien-Index angelegt und so fort.

Optionsgeschäfte sollen hohe Renditen bringen

Dabei gehen die Versicherer ein erhöhtes Risiko ein, denn sie setzen im Zuge der Indexpolice auf Optionsgeschäfte. Bei Optionsgeschäften wetten Anleger auf den Verlauf des Kurses einer Aktie und setzen dabei einen sogenannten Hebel. Schätzt der Anleger zum Beispiel, dass der Kurs steigt und er tut es tatsächlich, dann ist der Ertrag um die Höhe des Hebels größer als ein Ertrag aus einem normalen Aktienkaufs. Mittels eines Optionsgeschäfts können mitunter also hohe Renditen erzielt werden. Entwickelt sich der Kurs jedoch entgegen der Schätzung ist das gesamte eingesetzte Kapital verloren. Für die Indexpolice heißt das im Umkehrschluss, dass sie entweder eine lohnenswerte Rendite abwirft oder eben gar keine.

Bildquellen: „Index“ geralt – pixabay.com

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