Die Deutschen sparen immer noch sehr vorsichtig

Wenn es um die finanzielle Vorsorge fürs Alter geht, dann sind die Deutschen sehr vorsichtig und gehen kein Risiko ein. Dieses Verhalten wird immer wieder kritisiert, da viele die Chancen verpassen, zum Beispiel auf dem Aktienmarkt Geld anzulegen. Aber der Handel an der Börse ist bekanntlich mit großen Risiken verbunden und wer sich nicht mit der Materie auskennt, der kann unter Umständen sehr viel Geld verlieren. Besonders in der heutigen Zeit steht die Sicherheit bei der Altersvorsorge hoch im Kurs und noch nie waren die Deutschen so vorsichtig.

Misstrauen bei der Kapitalanlage

Die Deutschen sparen

Das Sparverhalten der Deutschen

Das wichtigste Motiv der deutschen Sparer ist nach wie vor die finanzielle Vorsorge für das Alter. Dieses Verhalten geht auf Kosten des Konsums. Eine neue Studie des Verbands der Privaten Bausparkassen zeigt, wie groß der Vertrauensverlust der Deutschen in Kapitalanlagen ist. Vor allem die Niedrigzinsphase macht den Anlegern immer noch schwer zu schaffen. Aktuell seit der Einführung der niedrigen Zinsen durch die Europäische Zentralbank, nennen nur noch 27 % sparen als wichtigstes Ziel, um für das Alter vorzusorgen. Im Frühling dieses Jahres waren es noch 29 %. Seit nunmehr zehn Jahren, also seit Beginn der internationalen Finanzkrise, stehen die deutschen Sparer den Kapitalanlagen misstrauisch gegenüber. Vor der Krise waren es noch 44 %, die sparen als Anreiz für die Altersvorsorge angegeben haben.

Verzicht auf Konsum

58 % wollen laut der neuen Studie an ihrem Sparverhalten im Hinblick auf die Altersvorsorge festhalten, sie sind bereit, dafür auch auf Konsum zu verzichten, aber sie sind nicht bereit, Risiken einzugehen. Konsum hat stark an Bedeutung und an Beliebtheit verloren. Nur noch 54 % legen Geld auf die Seite, um sich dafür etwas leisten zu können, vor der Zinssenkung durch die EZB waren es noch 61 %. Was sich zunehmend großer Beliebtheit erfreut, das ist Wohneigentum, denn hier legen 46 % jeden Euro auf die Seite, auf den sie verzichten können. Auch dieses Verhalten hat sich seit der Zinswende geändert, denn damals waren es nur 42 %. Nach Aussagen des Verbands der Privaten Bausparkassen hat die nicht enden wollende Debatte über die Zukunft der Rente dazu geführt, dass das mietfreie Wohnen im Alter immer mehr in den Vordergrund gerückt ist.

Am Sparen führt kein Weg vorbei

Sparschwein

Nicht nur auf klassische Art sparen

Sich auf die Rente zu verlassen, ist ein fataler Fehler, denn von der gesetzlichen Rente allein wird in der Zukunft kaum noch jemand leben können. Es führt kein Weg am Sparen vorbei und dieses Sparen sollte immer auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sein. Wer später nicht in die Schuldenfalle oder zum Sozialfall werden will, der muss so früh wie möglich anfangen, Geld auf die hohe Kante zu legen. Das können aber nicht alle und wer nur kleine Beträge sparen kann, der wird das Ersparte später für die Lebenshaltungskosten verwenden müssen. Das Ersparte wird zusammen mit der gesetzlichen Rente bei vielen nicht für Hobbys, Urlaub oder mal einen Besuch im Restaurant reichen. Es ist daher vielleicht keine so schlechte Idee, das Geld, das zur Seite gelegt werden kann, nicht nur auf klassische Art anzulegen, sondern sich zu informieren und dann eventuell auch einmal etwas zu riskieren, um der Armut im Alter richtig vorzubeugen.

Bildquellen: „die-deutschen-sparen.jpg“ geralt – pixabay.com / „sparschwein.jpg“ Joshua_Willson – pixabay.com

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