Ruhestand im Ausland – was sollte bei der Vorsorge beachtet werden?

Den Lebensabend unter Palmen in einem angenehmen Klima verbringen – diesen Wunsch haben immer mehr Menschen. Fast 40 % der Deutschen können sich vorstellen, den Ruhestand in Spanien zu genießen, elf Prozent würden gerne nach Frankreich ziehen und zehn Prozent träumen davon, im Rentenalter in die USA auszuwandern. Aber ganz so einfach, wie sich viele den Ruhestand im Ausland vorstellen, ist es leider nicht, denn es müssen einige sowohl rechtliche als auch steuerliche Hürden genommen werden.

Die Deutsche Rentenversicherung ist grundsätzlich bereit, die Rente auch ins Ausland zu überweisen, und sie rät denjenigen, die sich für einen Ruhesitz im Ausland entschieden haben, sich spätestens drei Monate vor der Abreise mit ihnen in Verbindung zu setzen. Die Beratung befasst sich auch mit dem Thema Vorsorge, zum Beispiel mit der Frage, ob und in welcher Form die Krankenkassen Zuschüsse zahlen.

Wie sieht es mit der Besteuerung aus?

Mallorca im Alter

Spanien – ein Paradies für Rentner

Wichtig ist es auch, eventuelle Einschränkungen bei Rentenzahlungen aus geförderten Altersvorsorgeverträgen abzuklären. So muss eine Riester-Rente immer in Deutschland versteuert werden, und das kann den Umzug ins Ausland deutlich schwerer machen. Die Finanzämter empfehlen daher, dass alle Rentner, die ins Ausland ziehen, einen Steuerberater aufsuchen, der sich mit internationalem Steuerrecht auskennt. Eine andere Frage ist aber vielleicht noch wichtiger, und zwar die Frage, ob die Rente für einen dauerhaften Aufenthalt im Ausland überhaupt ausreicht. Um diese Frage beantworten zu können, müssen die einzelnen Ländern genauer unter die Lupe genommen werden.

Der Ruhestand in Spanien und Frankreich

Spanien ist das bevorzugte Ziel für deutsche Rentner, vor allem auch deshalb, weil lange Jahre die deutsche Rente nach spanischem Recht versteuert wurde. Das hat sich aber 2015 geändert, seitdem muss die Steuer nach deutschem Recht bezahlt werden. Die Krankenversicherung ist sehr gut und auch was die Lebenshaltungskosten angeht, ist zwischen Deutschland und Spanien kaum ein Unterschied zu spüren.

Auch Frankreich steht in der Hitliste der deutschen Rentner ganz weit oben. Anders als in Spanien, werden die Renten in Frankreich seit 2016 nach französischem Recht versteuert und der Euro hat in Frankreich weniger Kaufkraft. Das heißt, die Lebenshaltungskosten sind teurer als in Deutschland, was vor allem die Lebensmittel betrifft. Auch hier ist die medizinische Versorgung sehr gut.

Den Lebensabend in den USA genießen

Karibik im Alter

Lebensabend unter Palmen

Bei einem geplanten Lebensabend in den USA sollten Rentner die Bestimmungen für die Bezüge aus einer privat geförderten Vorsorge sehr genau prüfen, da der Staat diese nachträglich besteuern möchte. Das gilt auch für diejenigen, die eine Erwerbsminderungsrente bekommen, auch hier ist es eine gute Idee, sich im Vorfeld von der Rentenversicherung beraten zu lassen. Wer in den USA lebt, der muss seine Rente in Deutschland versteuern. Bevor es aber nach Amerika geht, müssen sich Rentner um ein Dauervisum kümmern und bedenken, dass das Leben vor allem im Sonnenstaat Florida sehr teuer ist. Für sehr hohe Kosten sorgt das Gesundheitssystem und alle, die nicht privat Geld zur Seite gelegt haben, werden sich das Leben in Amerika von der Rente kaum leisten können.

Thailand – für Rentner perfekt

Eines der wenigen Länder, das den Namen Rentnerparadies wirklich verdient, ist Thailand. Die Rentner müssen sich zwar um ein Visum kümmern, aber die Lebenshaltungskosten sind sehr günstig und das Klima ist angenehm. Die Rente wird vor Ort versteuert, wer aber noch andere Einnahmen hat, wie zum Beispiel die Miete aus einer Eigentumswohnung oder einem Haus, muss diese Einnahmen in Deutschland versteuern. Abseits der Touristenhochburgen ist die medizinische Versorgung eher schlecht, aber es gibt moderne Kliniken, die entsprechend teuer sind.

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